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Über uns

Kurze Vereinsgeschichte  I  175 Jahre bewegte Vereinsgeschichte

1848 versuchte in den deutschen Landen das Bürgertum die Reichseinheit und eine Verfassung gegen Restauration und Absolutismus durchzusetzen. In den Wirrungen dieser
Revolution fanden sich, wie vielerorts, auch in Altensteig Männer zusammen, um eine
Turnvereinigung zu gründen. 19 Mitglieder haben schließlich am 3. Juni 1848 bei der konstituierenden Versammlung die Statuten unterschrieben und Dr. Joh. Mich. Canz zum
Vorstand gewählt. Als Mitglieder waren Männer und Jünglinge jeden Standes zugelassen,
der Beitrag betrug 4 Kreuzer. Zur Fahnenweihe donnerten Böllerschüsse vom Hellesberg
ins Tal. Nur zwei Jahre nach der Gründung folgte der erste Tiefschlag, da die wieder erstarkte Staatsmacht die Vereine auflöste und deren Vermögen konfiszierte.
Neugründung. Als 1861 der Ruf zur Sammlung der Turnbewegung öffentlich wurde, waren auch die beherzten Altensteiger gleich dabei - schnell kam wieder ein reges Vereinsleben in Gang.


Der deutsche Krieg 1866 und der deutsch-französische Krieg 1870/71 sorgten wieder für
Unterbrechungen. Die Turnbewegung ließ sich davon aber nicht unterkriegen, gründete
1868 die deutsche Turnerschaft und erlebte ab 1871 die große Zeit der deutschen Turnbewegung. Das Altensteiger Turnen wurde in dieser Zeit besonders von den Familien Luz, Beck, Kohler und Seeger geprägt. Bei den nun regelmäßig stattfindenden Gauturnfesten belegten diese oft vordere Plätze. Herausragend war in dieser Zeit die Ausrichtung des Gauturnfestes 1893 in Altensteig, an dem auch Vereine aus Heilbronn, Cannstatt oder Oberndorf teilnahmen.

Nachdem man lange Jahre die Übungsabende im unteren Schulhaus verbracht hatte,
konnte 1899 schließlich die neue Turnhalle eingeweiht werden. Leistungsmäßig brachte
der Hallenbau einen mächtigen Impuls. Beim Reichs- und Deutschen Turnfest 1908 in
Frankfurt waren erstmals auch Altensteiger Turner dabei.

Im Jahr 1910 wurde eine Damenriege gegründet – 20 Damen sollen bereits an der ersten
Turnstunde teilgenommen haben!

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Die beiden Weltkriege


Mit dem Ersten Weltkrieg kam das Vereinsleben erneut zum Erliegen. 16 Turner und Mitglieder fielen dem Krieg zum Opfer. Die Jahre nach dem Krieg waren überschattet von politischen und wirtschaftlichen Wirrnissen. 5000 Mark betrug der Vereinsbeitrag im Inflationsjahr 1923. Die Faustballabteilung machte sich als Fußballklub selbstständig; es folgten die Gründung von Handball- und Skiabteilung. Beim ersten Gauturnfest des vereinigten „Unteren Schwarzwald-Nagold-Turngaus“ in Haiterbach kamen sage und schreibe 1500 Turnerinnen und Turner aus 38 Gauturnvereinen zusammen. Die Musterriege des Turnvereins Altensteig belegte im 12-Kampf mit Ernst Seeger, Richard Kicherer und Karl Maier den dritten, vierten und fünften Platz. Im volkstümlichen Vierkampf der Jugendturner gab es gar einen Altensteiger Doppelsieg durch Otto Theurer und Otto Günther. Beim Deutschen Turnfest in Stuttgart 1933 sicherte sich die Altensteiger Frauenriege den ersten Platz.


Im Zuge der politischen Veränderungen nach 1933 wurden auch die Vereine gleich geschaltet. Es gab dabei manch unliebsame Auseinandersetzung, die aber von dem alten Geist und der Freude am Sport überbrückt werden konnte. Zahlreiche erfolgreiche Teilnahmen an Gau-, Landes- und Deutschen Turnfesten endeten mit dem Besuch des Landesturnfestes in Ludwigsburg 1939 - der große Krieg begann. Nach dem Zweiten Weltkrieg Erst 1948 kam das vereinsmäßige Turnen wieder in Gang. Doch es kam zu zahlreichen Spannungen innerhalb des Vereins, da dieser durch die Vorschriften der Besatzungsmacht und nicht durch den Willen der Mitglieder entstanden war. 1953 folgte die erste Hauptversammlung der Sparten Turnen, Handball und Faustball als TG 1848. Wichtig für Altensteig war der Umbau des Sportplatzes, der 1954 eingeweiht wurde und bis heute den Namen des Turnvaters Jahn trägt. 1955 fandendie württembergischen Leichtathletik-Jugendmeisterschaften in Altensteig statt. Sie  trugen den Namen Altensteigs als Sportstadt ins ganze Ländle. In einer Gründungsversammlung im Oktober 1971 fusionierten die TG und der VfL zum neuen Großverein TSV 1848 Altensteig. Durch diese Fusion wurde für den Sport in Altensteig eine neue und gute Grundlage geschaffen. Alle Abteilungen sind seither
unter einem Dach zusammen. Für die Turnabteilung brachte die Einführung eines Turn-Werbenachmittags in den 1960er Jahren einen großen Aufschwung. Ab 1978 wurde im 2-Jahresrhythmus vor Ostern ein Frühlingsfest durchgeführt, wo alle Schüler und Jugendgruppen ihre Künste vor großem Publikum präsentieren konnten. Neben diesen Veranstaltungen sorgten die Altensteiger Turner auch bei den regelmäßigen Turnfesten auf Gau-, Landes- und Bundesebene mit zahlreichen und hochklassigen Riegen weiterhin für Aufsehen. Auf Bundesebene vertraten Altensteiger Männer- und Frauenriegen die Fahnen der Stadt in Hamburg, Berlin, München oder Dortmund. Auch die schwäbischen Landesturnfeste in Schwenningen, Heilbronn und Ulm sorgten für unvergessliche Erlebnisse. 1997 wurde nach vielen Jahrzehnten wieder ein Gauturnfest in Altensteig ausgerichtet. Ein Höhepunkt der jüngeren Geschichte waren 1998 die Feierlichkeiten zum
150-jährigen Bestehen des Turnvereins. Wenn wir in den alten Berichten lesen, mit wieviel Energie und Idealismus unsere Väter sich für unsere Sportart einsetzten, so können wir nur voll Bewunderung auf sie zurückblicken. „Es setzt sich aber auch die Erkenntnis durch, dass es immer wieder der Initiative und des Idealismus einzelner bedarf, um mit neuen Ideen und persönlichem Einsatz den Verein voranzubringen“, schrieb Abteilungsleiter Helmut Armbruster in der damaligen Festschrift.

Die 2000-er Jahre

Auch in den 2000er Jahren blieb der TSV 1848 Altensteig Abteilung Turnen eine feste Größe bei den regionalen und überregionalen Turnwettkämpfen. Auf weiblicher Seite folgte der Einstieg in dieSTB-Turnliga und 2019 sogar der Aufstieg in die Kreisliga A. Einzelne Turnerinnen haben sich für die deutschen Mehrkampfmeisterschaften qualifiziert und dort auch teilgenommen. Dank gut durchdachter Trainingskonzepte und erfolgreicher Wettkampfteilnahmen wurde die Turnabteilung 2022 mit dem Qualitätssiegel
STB-Turnschule in Bronze ausgezeichnet. Insgesamt ist das turnerische Angebot im Laufe
der Jahrzehnte immer vielfältiger geworden: Vom Eltern-Kind-Turnen über jugendliche Freizeit- und Wettkampfgruppen bis hin zum Erwachsenenturnen und Seniorensport ist für jeden etwas dabei. Mit viel Engagement und Einsatz bereichert der Turnverein auch das Leben der Stadt Altensteig, z. B. durch Auftritte bei Jugend forscht, Seniorennachmittagen oder verkaufsoffenen Sonntagen.

Ein verstärkter Fokus liegt seit vielen Jahren auf der Jugendarbeit: Immer wieder werden Trainingslager (Ostercamp, Herbstcamp), Zeltlager, Hüttenwochenenden, Gruppenausflüge oder Weihnachtsfeiern durchgeführt, um den Kindern positive Erlebnisse, Freude an Bewegung und hoffentlich lebenslange Begeisterung für Sport zu vermitteln. Die Vereinskasse für die Jugendarbeit wird dabeiregelmäßig mit viel Einsatz von Trainern*innen, Eltern und Turner*innen z. B. durch Altpapiersammlungen oder Bewirtungen bei städtischen Veranstaltungen wie verkaufsoffenen Sonntagen
oder dem Weihnachtsmarkt aufgebessert. Soviel Engagement bleibt natürlich nicht unbe-
merkt: So erhielt die Turnabteilung in den letzten Jahren den Sparkassenförderpreis, 3-mal
in Folge den Friedrich-Boysen-Förderpreis sowie den Toto-Lotto-Sportjugendförderpreis BW undden Weihnachtspreis der Stadtwerke Altensteig.

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